Wärmedämmung führt nicht zu Schimmel – im Gegenteil Neuer Faktencheck der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz klärt über Vorurteile auf

  • Das Risiko einer Schimmelbildung ist bei gedämmten Wänden deutlich geringer als bei nicht gedämmten.
  • Wände können nicht atmen im Sinne eines Luftaustauschs und lassen nur eine geringe Menge an Wasserdampf nach außen – egal, ob sie gedämmt sind oder nicht.
  • Tritt nach einer Sanierung Schimmel auf, liegt das häufig an einer mangelhaften Planung und Ausführung der Wärmedämmmaßnahmen.

Hartnäckig hält sich bei manchen Menschen das Vorurteil, dass die Wärmedämmung von Außenwänden Schimmel verursachen würde. Dabei ist das Gegenteil richtig: Das Risiko einer Schimmelbildung ist bei gedämmten Wänden deutlich geringer als bei nicht gedämmten. Denn eine Wärmedämmung sorgt dafür, dass die Oberflächen auf der Innenseite der Außenwand warm und trocken bleiben. So hat der feuchtigkeitsliebende Schimmel kaum eine Chance.

Auch die Befürchtung, die Wärmedämmung würde die „Atmung der Wände“ und somit die Feuchteabfuhr aus den Wohnräumen behindern, ist unbegründet. Denn Wände können gar nicht atmen im Sinne eines Luftaustausches und lassen nur eine geringe Menge an Wasserdampf nach außen – egal ob gedämmt oder nicht gedämmt. Diese geringe Menge beeinflusst das Raumklima nicht spürbar. Nur ausreichendes Lüften sorgt für frische Luft und ein gesundes Raumklima.

Tritt nach einer Sanierung dennoch Schimmel auf, liegt das häufig an einer mangelhaften Planung oder an Fehlern, die bei der Ausführung der Wärmedämmmaßnahmen gemacht werden. Verbliebene oder durch falsche Verarbeitung neu entstandene Wärmebrücken können die Wirkung der Dämmung einschränken und trotz Sanierung zu Schimmel führen.

Im neu veröffentlichten Faktencheck „Zieht Wärmedämmung Schimmel an?“ geht die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz den Vorurteilen genau auf den Grund und erläutert anschaulich die bauphysikalischen Zusammenhänge.

Verbraucher:innen aus Rheinland-Pfalz können sich im Rahmen der Aktion „Fassade dämmen… bringt was!“ dazu beraten lassen, was eine Fassadendämmung konkret an ihrem Gebäude an Einsparungen und weiteren Vorteilen bringt.

Nach Einsendung eines Datenbogens erhalten Verbraucher:innen eine Einschätzung, welche Einsparungen an Energie und Heizkosten durch eine Dämmung der Außenwand möglich sind und wie dick die Dämmung sein muss, um eine staatliche Förderung erhalten zu können. Gezeigt wird dabei auch, welchen Einfluss die Außenwanddämmung auf die Behaglichkeit und das Schimmelrisiko im Innenraum hat und wie viel Treibhausgase eingespart werden können.

VZ-RLP

Datum: 20. April 2024|Thema: Top Aktuell|

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