RPTU – Landauer Akademiegespräche 2024 stellen die „Weltunordnung“ in den Mittelpunkt – Start am 1. Februar
RPTU | Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau
Landauer Akademiegespräche 2024 stellen die „Weltunordnung“ in den Mittelpunkt – Start am 1. Februar
Die Landauer Akademiegespräche diskutieren zentrale Fragen, die für das Bestehen eines freiheitlichen Gemeinwesens entscheidend sind. 2024 steht die Reihe unter dem Leitthema „Weltunordnung“ – es geht um transatlantische Beziehungen, globale Kräfteverhältnisse, die Bedeutung von Geopolitik und den Umgang mit Systemkonflikten. Das Frank-Loeb-Institut an der RPTU in Landau veranstaltet die insgesamt vier Diskussionsabende gemeinsam mit der Evangelischen Akademie der Pfalz und der Stadt Land au. Der Start erfolgt am 1. Februar mit dem Thema „Schwache Schutzmacht USA? Die Zukunft der transatlantischen Beziehungen.“ Die Teilnahme ist jeweils kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten.
Alle vier Veranstaltungen starten um 19 Uhr und finden im Alten Kaufhaus Landau (Rathausplatz 9) statt. Sie stehen allen Interessierten offen.
Anmeldungen sind zu richten an: veranstaltungen@eapfalz.de
„Schwache Schutzmacht USA? – die Zukunft der transatlantischen Beziehungen“ am 1. Februar
Am Donnerstag, den 1. Februar lenken die Landauer Akademiegespräche den Blick auf das Verhältnis zwischen Europa und USA. Noch immer verlassen sich die Staaten Europas für ihre Sicherheit auf den „großen Bruder“. Jedoch wird das transatlantische Verhältnis zunehmend komplizierter.
Prof. Dr. Gerlinde Groitl, Politikwissenschaftlerin an der Universität Regensburg und Norman Thatcher Scharpf, Generalkonsul der Vereinigten Staaten von Amerika in Frankfurt geben ihre Einschätzung zu folgenden Fragen: Kann sich Europa weiter auf die Schutzmacht USA verlassen? Ist das enge Bündnis zwischen Deutschland und der USA gefährdet oder hat lediglich eine Normalisierung der transatlantischen Beziehungen eingesetzt? Wie geht es weiter mit der NATO? Und welche Entwicklung ist von den US-Wahlen im Herbst 2024 zu erwarten? Die Diskussion wird teils in englischer Sprache erfolgen.
„Selbstbewusster Süden? – Die neue Macht Afrikas“ am 21. Februar
Am Mittwoch, den 21. Februar beleuchten die Landauer Akademiegespräche das erstarkende Selbstbewusstsein des afrikanischen Kontinents. Enthaltungen und Gegenstimmen bei den Abstimmungen über UN-Resolutionen zum Ukrainekrieg zeigen: Die Staaten auf dem afrikanischen Kontinent sind nicht mehr ohne Weiteres bereit, die Perspektiven der „westlichen Welt“ zu übernehmen. Zugleich wächst in Europa das Bewusstsein für die Abhängigkeiten von afrikanischen Rohstoffen und von afrikanischen Kooperationen bei der Begrenzung von Migration.
Dr. Uschi Eid, Präsidentin der Deutschen Afrikastiftung und Prof. Dr. Christof Hartmann, Politikwissenschaftler an der Universität Duisburg-Essen diskutieren auf dem Podium unter anderem folgende Aspekte: Soll der Westen den Blick des Entwicklungshelfers ablegen und Afrika unter rein strategischen Gesichtspunkten betrachten? Welche Rolle spielt humanitäre Verantwortung? Wie sind faire Partnerschaften mit Afrika möglich?
„Wer ordnet diese Welt? – Die Rückkehr der Geopolitik“ am 27. Februar
Am Dienstag, den 27. Februar wenden sich die Landauer Akademiegespräche der Machbarkeit einer stabilen Weltordnung zu. Insbesondere der Russland-Ukrainekrieg macht es unübersehbar, dass die globalen Kräfteverhältnisse aus der Balance geraten sind. Mit dem Wunsch, zwischen Kriegen, Interessenpolitik und Systemkonflikten wieder zu einer geordneten Welt zurück zu finden, erlangt die Geopolitik neue Bedeutung.
Prof. Dr. Margot Käßmann, Landesbischöfin i.R., Theologin und Autorin, sowie Prof. Dr. Gunther Hellmann, Politikwissenschaftler an der Goethe-Universität Frankfurt hinterfragen in diesem Kontext, ob es jemals eine stabile Weltordnung gab und wie tragfähig der Begriff „Weltordnung“ ist? Ebenso diskutieren sie, ob wir uns damit abfinden müssen, dass Interessenpolitik und Machtstreben die Welt bestimmen, ob internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen langfristig eine gerechte Friedensordnung garantieren können und wie wir im Westen für eine solche Ordnung eintreten können.
„Handel ohne Wandel? – Der Systemkonflikt zwischen China und dem Westen“ am 14. März
Am Donnerstag, den 14. März diskutieren die Landauer Akademiegespräche, was aus „Wandel durch Handel“, dem einst erklärten Ziel der europäischen Handelspolitik geworden ist. Zugrunde lag die Idee, dass in autokratischen Entwicklungs- und Schwellenländern durch intensive Handelsbeziehungen eine starke Mittelschicht entsteht, die für Demokratisierung eintritt. Das Beispiel China hat das Scheitern dieses Ansatzes gezeigt.
Zum Systemkonflikt mit China und anderen Staaten kommen Prof. Dr. Manuel Vermeer, Professor für Asienstudien am Ostasieninstitut der Hochschule Ludwigshafen und Anette Schavan, Bundesministerin a.D. und ehemalige Co-Vorsitzende des Deutsch-Chinesischen Dialogforums, zu Wort. Sie sprechen darüber, ob es strategisch klug ist, enge Beziehungen zu Autokratien zu pflegen, moralisch verantwortbar, mit Staaten Handel zu treiben, die systematisch Menschenrechte verletzen und ökonomisch vernünftig, sich in Abhängigkeiten von einer Diktatur zu begeben.
Gefördert werden die Landauer Akademiegespräche durch die Sparkassenstiftung Südpfalz, die Winzer Fünf Freunde und Brillen Kuntz Landau. Automobilpartner ist das BMW Autohaus Vogel Landau.
Weitere Informationen zu den Terminen sind online verfügbar unter http://ksw.rptu.de/startseite/details/news/landauer-akademiegespraeche-2024
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