Pirmasens – Esskastanie im Neuffer-Park ist nicht mehr zu retten
Pressemitteilung Pirmasens
Im Neuffer-Park muss die Krone einer stattlichen Esskastanie entfern werden.
Der Stamm mit einem Umfang von knapp 3,8 Metern bleibt als Habitat für Tiere und Pflanzen erhalten.
Die umfangreiche Maßnahme ist aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht unumgänglich. Der 23 Meter hohe Baum ist krank und zeigt deutliche Absterbe-Erscheinungen, so dass nach eingehender Abwägung eine Erhaltung mit zumutbarem Aufwand nicht mehr möglich ist.
Geschätzt 130 Jahre steht die mächtige Esskastanie schon im Neuffer-Park. Schon seit längerer Zeit ist der Baum u.a. von einem Pilz befallen – nun ist ein Punkt erreicht, wo auch die bisherigen Pflegemaßnahmen nicht mehr weiterhelfen. Die Stand- und Bruchsicherheit ist extrem gefährdet. Zu diesem Schluss kommen Experten nach einer eingehenden Untersuchung. Um sich ein detailliertes Bild der Schäden zu machen, waren die Fachleute mit Hilfe einer Arbeitsbühne bis in die Baumkrone vorgedrungen.
Bereits im Jahr 2023 waren zwei Starkäste – mit einem Durchmesser von 20 bzw. 40 Zentimetern – aus der Baumkrone gebrochen. Inzwischen weist der Baum auch in knapp sieben Meter Höhe am Stamm eine massive Holzfäule auf. Rund um die Sollbruchstelle befinden sich zwei ausladende Kronenteile. Die etwa zehn Meter langen Äste, die den Großteil der Baumkrone ausmachen, besitzen nach Einschätzung der Experten eine große Hebelwirkung und drohen über kurz oder lang abzubrechen. Geprüft wurde daraufhin, ob die Äste durch eine entsprechende Sicherung stabilisiert werden könnten. Dies ist allerdings nicht möglich.
Zusätzliche bereitet eine große Verletzung Probleme, die schon Jahre zurückliegt. In etwa zwei Metern Höhe weist der Stamm ebenfalls eine Pilzerkrankung auf, die sich trotz intensiver Behandlung in den vergangenen Jahren weiter ausgeweitet hat.
„Die Bäume sind die grüne Lunge der Stadt. Ihr Erhalt liegt uns am Herzen. Kranke Bäume sind allerdings nicht immer zu retten, auch der Pflege sind Grenzen gesetzt“, sagt Jens Owczarek vom Garten- und Friedhofsamt. Der Befund und die Entfernung der Krone in letzter Konsequenz bedeute einen Verlust, so der Baumkontrolleur. Allerdings sei die Gefahr, die mittlerweile von der Kastanie ausgehe, nicht zu unterschätzen und zwinge die Stadtverwaltung zum Handeln. Ende kommender Woche werden die Mitarbeiter des Wirtschafts- und Servicebetriebs (WSP) mit schwerem Gerät anrücken. Erinnern wird an die Kastanie nach der Fällung ein bis zu fünf Meter hohes Stück des Stammes. Er dient künftig als Habitat, der Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Pilze bietet.
Eine weitere Fällung steht in der Zweibrücker Straße unmittelbar bevor. Eine 20 Meter hohe Pappel im Bereich der Verbrauchermärkte ist nicht mehr zu retten. Die Vitalität des etwa 80 Jahre alte Baumes ist stark zurückgegangen. In der Vergangenheit mussten zweimal pro Jahr eingetrocknete Starkäste entfernt werden. Beim einem Sturm im August 2023 wurden weitere Kronenteile herausgerissen. Damals musste die Feuerwehr mittels Drehleiter die abgebrochenen Äste entfernen. Durch die fehlenden Kronenteile kann die Pappel ihre Wurzeln nicht mehr ausreichend versorgen. Auch der Stamm ist geschädigt, er ist von schwarzem Schleimfluss übersät. Als Ersatz wird an diesem Standort eine Rotesche „Summit“ gepflanzt. Der kegelförmige Baum kommt mit den sich wandelnden Wetterbedingungen gut zurecht.
Info: Ende kommender Woche steht der Parkplatz unterhalb des Neuffer nicht zur Verfügung. Die Zufahrt ist am Donnerstag und Freitag, 25. und 26. Januar 2024, jeweils von 8 bis 16 Uhr gesperrt. Grund ist eine Baumfällung.
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