„Bund muss bei den Altschulden der Kommunen zu seiner Verantwortung stehen“

Die Finanzsituation in den Städten und Gemeinden verschlechtert sich derzeit dramatisch – und vom Bund droht in dieser Phase weniger Hilfe zu kommen als zuvor. Das Aktionsbündnis „Für die Würde unserer Städte“ fordert daher dringend, eine Altschulden-Lösung für die Kommunen zu finden.
Wie aus Verhandlungskreise zu hören ist, spitzt sich die Diskussion um die Beteiligung des Bundes an der Altschulden-Lösung der Kommunen zu. Die Betroffenen fürchten, dass die lange versprochene und vor kurzem zum Gesetzesentwurf gereifte Regelung fallengelassen werden könnte. Bundesfinanzminister Jörg Kukies hat im Januar eine Vorlage für eine Grundgesetzänderung ins Bundeskabinett eingebracht, die eine kommunale Altschuldenlösung ermöglicht. Durch diese würde der Bund bei Beteiligung der Länder die Hälfte der kommunalen Altschulden übernehmen. „Eine neue Regierungskoalition muss sicherstellen, dass diese beschlossene Vorlage schnellstmöglich mit den notwendigen Mehrheiten in Bundestag und Bundesrat verabschiedet wird“, fordert das Aktionsbündnis „Für die Würde unserer Städte“.
Wird die Altschulden-Lösung nun fallengelassen, wäre das für die Kommunen in einer ohnehin schon angespannten Lage ein heftiger Rückschlag. Zugleich würde das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Staat und seine Handlungsfähigkeit erneut erschüttert.
Eine Kommission des Parlaments hat die Verantwortung des Bundes für die Altschulden klar herausgearbeitet. Deshalb gab es in den beiden vorherigen Koalitionsverträgen die klare Zusage, dass der Bund die Hälfte der Lasten übernimmt. „Die Altschulden der Städte und Gemeinden sind entstanden, weil Bundes- und Landesgesetze, die die Kommunen ausführen müssen, nicht auskömmlich finanziert sind. Um einen Kollaps der Städte zu verhindern, müssen die Koalitionäre das Thema der Altschulden jetzt im Koalitionsvertrag regeln“, sagt Martin Murrack, Sprecher des Aktionsbündnisses für die Würde unserer Städte und Kämmerer und Stadtdirektor aus Duisburg.
Die Kommunen haben ein sehr schwieriges Jahr hinter sich und fürchten für die nächsten Jahre weitere Verschlechterungen. Die Sozialkosten sind 2024 stark gestiegen, die Kommunen müssen wieder neue Kredite aufnehmen, um Pflichtaufgaben zu erfüllen. Die Altschulden liegen bundesweit inzwischen bei 35 Milliarden Euro.
Die Länder haben dies erkannt und mit ihren Regelungen wichtige Hilfe geleistet. Es braucht aber zwingend die Beteiligung des Bundes, damit die Kommunen einen entscheidenden Teil der gewaltigen Last verlieren. „Wenn die Lösung jetzt nicht kommt, wird das viele Geld aus den Sondervermögen verpuffen. Das merken die Bürgerinnen und Bürger an Straßen, Schulen, Kitas und hohen Gebühren, Steuern und Abgaben vor Ort“, betont Silke Ehrbar-Wulfen, Kämmerin aus Gladbeck und ebenfalls Sprecherin des Aktionsbündnisses.
Hintergrund:
Im Aktionsbündnis „Für die Würde unserer Städte“ haben sich 71 Kommunen aus acht Bundesländern zusammengeschlossen, in denen rund 10 Millionen Menschen leben. Aus Rheinland-Pfalz gehören dem Aktionsbündnis vierzehn Kommunen an: Das sind neben Pirmasens die Städte Bacharach, Frankenthal, Kaiserslautern, Koblenz, Lahnstein, Ludwigshafen, Mainz, Mayen, Neustadt/Weinstraße, Neuwied, Trier, Worms und Zweibrücken.
„Für die Würde unserer Städte” hat neun Sprecher: Dr. Rico Badenschier, Oberbürgermeister der Stadt Schwerin, Dirk Glaser, Bürgermeister der Stadt Hattingen, Burkhard Mast-Weisz, Oberbürgermeister der Stadt Remscheid, Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal, Markus Zwick, Oberbürgermeister der Stadt Pirmasens, Barbara Meyer, 1. Bürgermeisterin und Kämmerin der Stadt Saarbrücken, Andrea Pospich, Kreisrätin des Landkreis Cuxhaven, Christoph Gerbersmann, Erster Beigeordneter und Stadtkämmerer der Stadt Hagen und Martin Murrack, Stadtdirektor und Stadtkämmerer der Stadt Duisburg.
Stadt Pirmasens
Aktuelle Beiträge
14. April 2025
Events
Wein am Dom 2025
13. April 2025 - 12:00 Uhr bis 14. April 2025 - 23:59 Uhr
BUNT GEMISCHT
7. Juni 2024
1. August 2023
3. Februar 2025
12. Dezember 2024
30. Januar 2024
18. Juli 2023
24. Dezember 2024
15. April 2024
17. Januar 2025
10. August 2023
29. Juni 2023
29. Januar 2025
31. Januar 2025
31. Januar 2025
20. April 2021
2. Februar 2025
26. August 2023
11. Januar 2025
31. August 2023
14. August 2023
18. Juli 2023
28. September 2022
21. Juli 2024
1. September 2024
19. April 2024
18. Juli 2023
22. März 2025
12. März 2024
15. März 2025
5. Januar 2025
1. August 2023
11. April 2023
20. November 2024
3. März 2025
21. September 2023
11. Dezember 2024
22. Dezember 2020
11. September 2024