Künstlerin Judith Boy zu Gast
Künstlerin Judith Boy zu Gast
Zusammen mit der Künstlerin Judith Boy starteten in den vergangenen Tagen drei weitere Grundschulen ihre „Kunstreisen zur Natur“. In den kommenden Wochen werden sich die Kinder der Kottenschule, Röhmschule und der Grundschule Erzhütten künstlerisch dem Erleben von Natur nähern. Damit geht das Projekt, das im letzten Jahr erstmals unter der Leitung der Künstlerin Izabella Koch statt fand und von der städtischen Stabsstelle Bildung und Ehrenamt organisiert wird, in seine zweite Runde. Es gilt als eines der Aushängeschilder der sogenannten Bildung für nachhaltige Entwicklung im kulturellen Bereich der Stadt Kaiserslautern.
Zu Beginn jeder Kunsteinheit führt die gemeinsame Reise erst einmal auf den Schulhof oder in den Schulgarten. Dort wird geschaut, was überall zu finden ist, selbst jetzt, wo der Winter noch vieles fest im Griff hat. Zurück im Klassensaal, werden die gefundenen Schätze – Blätter, Steine oder eine Feder – zuerst auf ihre Beschaffenheit und Farbnuancen hin untersucht, bevor es ans künstlerische Werken geht. Dabei leitet Judith Boy die jungen Teilnehmenden dazu an, sich mit ihren Objekten genau auseinanderzusetzen, „sie zu betrachten, zu befühlen und daran zu riechen“. Denn das Einbinden von Materialien aus der Natur, von gebrauchten Dingen, die in den Kunstwerken zu neuem Leben erweckt werden, ist wichtiger Bestandteil des Konzepts. Darüber hinaus werden der bewusste Umgang mit Farben, Papier und Wasser sowie diverse Maltechniken gelehrt. „Dabei entstehen nicht nur Zeichnungen, sondern auch zarte Aquarelle oder Bilder mit kräftigen Acrylfarben auf Leinwand“, erläutert Boy.
Von der positiven Wirkung der kulturellen Bildung und der nachhaltigen Entwicklung des Projekts überzeugt, besuchte auch Bürgermeisterin Beate Kimmel als zuständige Dezernentin kurz die Kunstreisen und ließ sich von Judith Boy die ersten Ergebnisse vorstellen. „Bei den Kunsteinheiten werden die Eindrücke und die wahrgenommenen Farben und Formen besprochen“, äußerte sich Kimmel. Bevor es ans Arbeiten geht, werde zunächst überlegt, was entstehen soll und dann mit Bedacht und Schritt für Schritt vorgegangen. „Die Werke, die die Kinder erstellen, werden vom Ziel her gedacht.“ Dies sei das Grundkonzept der „kulturellen Bildung für nachhaltige Entwicklung“, nämlich die Konsequenzen des eigenen Handelns zu bedenken und das Tun daran auszurichten.
Wie Judith Boy abschließend betonte, sei es immer wieder beeindruckend, mit welcher Begeisterung die Kinder mitmachen und wie sehr sie sich in ihr Schaffen versenken können. „Dabei kommen wirklich tolle Werke zustande!“ Ergänzend fügte sie hinzu, dass ein weiterer Kursschwerpunkt auch die Wortschatzarbeit sei. „Wenn die Gegenstände benannt werden und zugleich sichtbar sind, lassen sich die Worte deutlich einfacher erfassen als beim bloßen Vokabellernen.“ So hätten manche der Kinder noch Lernbedarf bei der deutschen Sprache. „Dabei hilft es ihnen, hier im Kurs Dinge und ihre Namen zusammenzubringen.“
In die Organisation der Kunstreisen war auch das städtische Referat Jugend und Sport involviert, finanziell ermöglicht werden die Kurse durch das Programm „Aufholen nach Corona“.
Foto (c) Stadt KL: Judith Boy (l.) erläutert Beate Kimmel nähere Details zu den Kunstreisen.
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