Kaiserslautern – Wie viele Menschen schlendern über die Oktoberkerwe?
Herzlich digital erprobt Anwendung zur Besucherzählung
Bei der diesjährigen Oktoberkerwe war Herzlich digital nicht nur mit der „mobilen Glasfaserinfrastruktur (MOGLI)“ zur Unterstützung von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) unterwegs. Auch ein neues Werkzeug zur Zählung von Besucherströmen wurde erstmals erprobt. Die Erfassung erfolgte dabei über Bluetooth-Signale. Das Ziel: Präzise und anonymisierte Daten über die Anzahl und die Bewegung von Besucherinnen und Besuchern auf Veranstaltungen oder in öffentlichen Bereichen sammeln. Diese Daten sollen dazu beitragen, Sicherheitsmaßnahmen zu optimieren, den Eventbetrieb zu verbessern und fundierte Entscheidungen in Bezug auf Raum- und Ressourcennutzung zu treffen.
Die Ergebnisse aus diesen Zählungen können nicht nur Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben unterstützen, sondern sind auch für den kommunalen Vollzugsdienst oder im Bereich des Citymanagements wertvoll. Dietmar Keller, Marktmeister der Stadt Kaiserslautern, sieht klare Vorteile in der Verknüpfung von Digitalisierung und Organisationsmanagement: „Die Erprobung der Besucherzählung auf der Kerwe hat uns nicht nur eine präzisere Planung unserer Veranstaltung ermöglicht, sie hat auch unsere Fähigkeit gestärkt, die Sicherheit unserer Gäste zu gewährleisten. Belastbare Zahlen sprechen eine klare Sprache und sie sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen und gut organisierten Veranstaltung.“ Die gesammelten Daten haben das Potenzial zur Verbesserung von Sicherheitskonzepten und können zu einer optimierten Planung und Ausrichtung zukünftiger städtischer Veranstaltungen beitragen.
„Insbesondere bei Großveranstaltung kann eine Besucherzählung unterstützende Daten liefern und Entscheidungen von Sicherheitsbehörden besser in den Kontext setzen. Stauen sich Besuchermassen an einer Stelle? Wie viele Leute sind insgesamt unterwegs und wo könnte ein Eingreifen notwendig werden? Durch diese Messwerte erleichtern wir die Lagebetrachtung der Behörden deutlich“, erklärt Frank Huber, Projektverantwortlicher für das Smart-City-Projekt „Smart City Infrastructure“ die Intention der Zählung. Die multifunktionalen Geräte, die bei der Erprobung zum Einsatz kamen, stammen aus dem Smart-City-Umfeld und wurden für den mobilen Gebrauch umgerüstet.
Nach erster Einschätzung der Verantwortlichen sind die Zahlen jedoch noch zu ungenau, so müsse überprüft werden, ob externe Störfaktoren die Messung beeinflusst haben, oder die Messmethode generell ungeeignet für diesen Anwendungsfall ist. Huber: „Die jetzigen Messdaten enthielten beispielsweise nicht nur Geräte mit Bluetooth-Empfang, die sich direkt auf der Kerwe befanden, sondern auch vorbeifahrende Autos der Barbarossa Straße. Um zuverlässige Besucherzahlen zu erhalten, ist eine Anpassung der Messmethode, z.B. via WLAN nötig. Wir sind dazu in der Klärung mit dem Hersteller.“
Zur erprobten Technik
Die eingesetzte Technologie wurde im Projekt “Smarte Leuchtenstrecke Fauthweg” erstmals erprobt. Sie wurde nun von der ausschließlich stationären Verwendung für den mobilen Einsatz angepasst. Auf der Oktoberkerwe kam sie an sechs Messstellen zum Einsatz. Die Technologie erfasst ausschließlich Bluetooth-Signale von mobilen Endgeräten. Die Bluetooth IDs werden direkt nach dem Empfang und noch vor der weiteren Verarbeitung anonymisiert. Somit wird sichergestellt, dass keine persönlichen Informationen preisgegeben werden. Der Datenschutz wird in vollem Umfang gewährleistet.
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