Kaiserslautern – Guter Start für neues Zukunftskonzept
Erste Bürgerveranstaltung zum neuen Stadtentwicklungskonzept INSEK
Die Stadt Kaiserslautern steht, wie viele andere Städte in Deutschland, vor Veränderungen und Herausforderungen, wie zum Beispiel Klimawandel, Digitalisierung, Energie- und Mobilitätswende oder der anhaltende demographische und soziale Wandel. Auch gilt es, Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten zu entwickeln. Um diese Veränderungen und Herausforderungen als Stadt aktiv, nachhaltig und planvoll zu entwickeln und zu steuern, auch vor dem Hintergrund enger finanzieller Möglichkeiten, empfiehlt sich die Erarbeitung eines Stadtentwicklungskonzepts.
Das sah auch der Stadtrat so, der mit einem Grundsatzbeschluss ein „Integriertes Nachhaltiges Stadtentwicklungskonzept“ (kurz: INSEK) für Kaiserslautern auf den Weg brachte. Nach mehreren Treffen der eigens gebildeten Steuerungsgruppe sowie Workshops für Fachleute fand am Mittwoch nun die erste offene Veranstaltung für die Bürgerschaft statt.
Rund 100 Personen, darunter erfreulicherweise auch viele junge Menschen, waren der breit gestreuten Einladung in die Veranstaltungshalle der Gartenschau gefolgt, wo sie zunächst von Oberbürgermeisterin Beate Kimmel und sodann von Mario Abel und seinen Kolleginnen der beauftragten Planergruppe (Yellow Z Berlin, Mahl Gebhard Konzepte und Buro Happold) ins Thema eingeführt wurden. Untergliedert in drei Hauptthemenfelder (Wohnen, Grün + Mobilität und Arbeitswelten), stellten Abel und seine Kolleginnen in anschaulichen Grafiken den Ist-Zustand Kaiserslauterns als wunderbar am Wald gelegener Großstadt mit kleinstädtischer Gemütlichkeit dar, jeweils ergänzt um einen kurzen Input von Annette Spellerberg, Professorin für Stadt- und Regionalsoziologie an der RPTU, Detlef Kurth, Professor am Lehrstuhl Stadtplanung der RPTU sowie Stefan Weiler, dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung.
Zum Ist-Zustand gehört auch, dass es bereits viele unterschiedliche gute Planungsansätze und Konzepte für Kaiserslautern gibt, etwa im Bereich Nachhaltigkeit oder Klimaschutz und Klimaanpassung. „Diese vielen guten Ansätze wollen wir mit dem neuen Stadtentwicklungskonzept zusammenbringen“, erläuterte Oberbürgermeisterin Kimmel die Zielrichtung. In diesem Prozess gelte es, die Menschen mit zu nehmen, so dass am Ende ein Konzept entstehe, dass von allen mitgetragen werden könne. Sie verwies auf die Zielkonflikte, die bei der künftigen Nutzung des öffentlichen Raums existierten, zeigte sich aber optimistisch, dass es gelingen werde, „unsere Stadt gemeinsam in die Zukunft zu tragen“.
Die Möglichkeit zur Beteiligung wurde vor Ort denn auch rege genutzt. Schon während der Einführung konnten sich die Anwesenden immer wieder aktiv durch ihr Smartphone einbringen, mit dem sie an Live-Umfragen teilnehmen konnten, deren Ergebnisse dann auf der großen Leinwand gezeigt wurden. Nach der Einführung ging es dann an drei Thementische, wo man auf einer großen Karte der Stadt seine Lieblingsorte festhalten und an einer großen Umfrage teilnehmen konnte. Hier ging es unter anderem darum, den Ist-Zustand der Stadt in verschiedenen Kategorien wie etwa Sauberkeit, Verkehrsanbindung oder Radverkehr auf einer Skala von 1 bis 6 zu bewerten. Ebenso konnte man mit Aufklebern bestimmte Zukunftsziele nach den eigenen Vorstellungen gewichten.
Im Vorfeld der Auftaktveranstaltung hatte die Planergruppe zusammen mit dem Referat Stadtentwicklung, das den Prozess verwaltungsseitig leitet, die Stadt besichtigt und erste Eindrücke gesammelt. Ebenfalls wurden erste Informationen aus Gesprächen mit den verschiedensten Akteuren und den Fachreferaten zusammengetragen. In einem umfangreichen Abstimmungsprozess mit der Stadtgesellschaft soll in den nächsten Monaten ein Konzept erarbeitet werden, das flexibel auf die spezifischen Bedürfnisse von Kaiserslautern eingeht und Lösungsmöglichkeiten für die kommenden 15-20 Jahre benennt. Das Konzept wird nun nach und nach konkretisiert und soll voraussichtlich im Frühjahr kommenden Jahres fertiggestellt sein. Auch in allen weiteren Phasen wird die Bürgerschaft beteiligt werden, sei es online oder in weiteren Veranstaltungen.
Noch bis 12. April läuft eine erste Online-Umfrage, bei der alle, die nicht an der Veranstaltung auf der Gartenschau teilnehmen konnten, sich noch nachträglich einbringen können. Hierzu wurde ein Online-Fragebogen vorbereitet, um die Sicht der Bürgerinnen und Bürger zu verschiedenen Fragestellungen kennenzulernen. Des Weiteren kann man im städtischen Geoportal Lieblingsorte markieren, aber auch Orte, die vielleicht verbesserungswürdig sind.
Weitere Informationen – www.kaiserslautern.de/insek/
An den drei Thementischen, an denen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Klebepunkten einbringen konnten, war erfreulich viel los. Auch Oberbürgermeisterin Kimmel machte mit. | Fotos: Stadt Kaiserslautern
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