Kaiserslautern – Ein gutes Ende ist in Sicht

Das Foto zeigt Manuel Steinbrenner und Joachim Westrich in einem der künftigen Chemieräume. © Stadt Kaiserslautern | Autor/in: Pressestelle

Neuer Fachklassentrakt am Schulzentrum Süd nähert sich der Fertigstellung

Wenn es eine Baustelle der Stadt gibt, die sinnbildlich für die Probleme des öffentlichen Bauens der letzten Jahre steht, dann ist es die des Fachklassentrakts am Schulzentrum Süd. Corona-Lockdowns, Materialmangel und fehlende Handwerker auf der einen Seite, eng getaktete Förderprogramme, die verwaltungsseitig die Baufachleute blockieren, auf der anderen: Begonnen im Mai 2019, zieht sich die Maßnahme  nun schon viereinhalb Jahre hin. Wenn der Bau voraussichtlich Ende 2024 fertig wird, können sich die beiden ansässigen Schulen aber auf einen Neubau nach modernen Standards freuen.

Dass im Moment eifrig gearbeitet wird, davon konnten sich Baudezernent Manuel Steinbrenner und Vertreter der Referate Gebäudewirtschaft und Schulen bei einem Rundgang mit den beiden Schulleitungen überzeugen. Der Beigeordnete warb um Verständnis für die lange Bauzeit, gab aber auch umunwunden zu, dass man an dieser Stelle besser werden müsse. Der Bau habe mit vielen Beeinträchtigungen zu kämpfen gehabt – „Allein Corona hat uns viel Krumpel reingebracht“ (Projektleiter Joachim Westrich) – aber 5,5 Jahre Bauzeit seien zu viel, so Steinbrenner. Umso erstaunlicher sei es, dass der Kostenrahmen nahezu gleich geblieben sei. Zwar stehe die Endabrechnung noch aus, allerdings werde man die 2019 kalkulierten 16 Millionen Euro voraussichtlich nur leicht überschreiten.

Der neue Fachklassentrakt ist ein viergeschossiges Gebäude von 60 Metern Länge und rund 19 Metern Breite ohne Unterkellerung mit einem zurückgesetzten Dachgeschoss für die Technikzentrale. Eine Lehrküche sowie 28 neue Schulräume sollen hier entstehen für die Naturwissenschaften sowie die Fächer Musik, Werken und Bildende Kunst, die künftig wie im alten Fachklassentrakt allesamt von der IGS Bertha von Suttner und der Kurpfalzrealschule plus zusammen genutzt werden. Alle Räume und Flure in den Unterrichtsgeschossen werden mit abgehängten Akustikdecken versehen, was im Moment parallel zu den umfangreichen Verkabelungsarbeiten passiert, dann kommen Malerarbeiten und die Verlegung der Böden Anfang 2024. Ebenfalls Anfang 2024 wird dann noch die Außentreppe auf der Westseite errichtet, die das Treppenhaus samt behindertengerechtem Aufzug im Innern ergänzen wird, gefolgt von der Fertigstellung der kompletten Außenanlage, die an den bestehenden Schulhof angedockt wird.

Die Wärmeversorgung erfolgt mit Nahwärme aus der Übergabestation im bestehenden Gebäude des Schulzentrums, im Gebäude ist eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung installiert. Sämtliche Fachräume werden mit neuer Labortechnik und Mobiliar ausgestattet. Für je zwei naturwissenschaftliche Räume ist ein mobiles Digestorium (fahrbarer Panorama-Abzug) vorgesehen. Die Vorbereitungsräume erhalten ebenfalls eine komplett neue Ausstattung. Alle Klassenräume bekommen eine moderne Beleuchtungsanlage, die tageslichtabhängig gesteuert wird und für Bildschirmarbeitsplätze ausgelegt ist. Für die Versorgung der elektrischen Anlage für den gesamten Schulkomplexes wurde auf der Rückseite des Fachklassentrakts eine neue Kompakt-Trafostation errichtet. Das Gebäude erhält auf dem Dach der Technikzentrale eine Photovoltaikanlage, der Rest der Dachfläche wird begrünt. Auch Brutkästen für Mauersegler und Fledermäuse wird es geben.

Der in die Jahre gekommene alte Fachklassentrakt soll, sobald der Neubau fertig ist, aufgrund erheblicher Bauschäden und des altertümlichen Zuschnitts umgehend abgerissen werden. An dessen Stelle entstehen im Untergrund ein Regenrückhaltebecken und darüber dann endlich der lang ersehnte neue Pausenhof.

Datum: 14. Dezember 2023|Thema: Top Aktuell|

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