Bunte Farben statt grauem Beton
STE-Pumpstation im „Grünen Winkel“ wurde von Graffiti-Künstler gestaltet
Sie dient dem Gewässerschutz an der Lauter und ist nun auch optisch ein echter Hingucker geworden: Die neue Pumpstation der Stadtentwässerung (STE) am ebenfalls neuen Regenüberlaufbecken in der Parkanlage „Grüner Winkel“. Sie wurde in den vergangenen Tagen vom Lautrer Graffiti-Künstler Daniel Ferino auf drei Seiten mit einem spektakulären Street-Art-Kunstwerk verziert.
Den Hauptteil des hauptsächlich in den Farben Blau und Grün gehaltenen Kunstwerks nimmt das Lautrer Stadtwappen ein, aus dem der Fisch dem Betrachter quasi entgegen springt. Auf der Eingangsseite der Station sind in das Bild Name, Hausnummer und das Logo der Stadtentwässerung integriert. Wie STE-Vorstand Jörg Zimmermann erklärt, habe man mit dem Graffiti Neuland betreten. „Wir haben so etwas an unseren Bauwerken noch nie umgesetzt. Uns war aber wichtig, dass gerade dieses Gebäude nicht einfach in einem nackten Grau verbleibt. Wer mit dem Fahrrad über den Lauterradweg nach Kaiserslautern fährt, für den ist der ‚Grüne Winkel‘ das Tor zur Stadt und unsere Pumpstation eines der ersten Gebäude, das man sieht.“ Grundidee sei folglich nicht nur gewesen, dem Passanten zu erklären, was er da vor sich hat, sondern auch, die Pumpstation optisch bestmöglich in die Umgebung zu integrieren. So sei die Idee für die Bemalung entstanden, die dann gemeinsam mit Daniel Ferino nach und nach zu einem fertigen Motiv entwickelt wurde.
Die Arbeiten am neuen Regenüberlaufbecken mit Pumpstation sind damit endgültig abgeschlossen. Die Anlage wurde nach Baubeginn im Jahr 2020 bereits Ende 2021 in Betrieb genommen, in den vergangenen Monaten wurden jedoch noch letzte Pflanzarbeiten ausgeführt, die zum Ausgleich der zum Bau notwendigen Rodungen dienten. Auch das Dach und die vierte, graffitifreie Außenfassade wurden bereits begrünt. Der neue Fassadenschmuck ist nun quasi das i-Tüpfelchen an der neuen Pumpstation – dem einzigen überhaupt oberirdisch sichtbaren Teil der Anlage. Das eigentliche Becken ist unterirdisch angelegt und reicht bis in 9 m Tiefe. Bei der Standortwahl wurde soweit wie möglich die vorhandene Vegetation berücksichtigt und die maßgeschneiderte Anlage passgenau in die Umgebung eingefügt, so dass erforderliche Rodungsarbeiten auf ein notwendiges Minimum begrenzt werden konnten.
„Das Bauwerk dient der Entlastung der Kläranlage bei Regenwetter und ersetzt die alte Anlage aus dem Jahr 1960, die nicht mehr den Regeln der heutigen Technik entsprach“, erläutert Zimmermann. Im Gegensatz zu dem bisherigen Regenüberlauf werde bei Niederschlag in dem neuen Regenüberlaufbecken das zufließende Abwasser nun vor der Weiterleitung zur Kläranlage zwischengespeichert, maximal 250 m³ fasse das Becken. Auf Grund der Funktionsweise dient das Regenüberlaufbecken der Verbesserung des ökologischen Zustandes der Lauter. Der Bau des Beckens wurde mit den vorgesehenen Maßnahmen zur Hochwasservorsorge im Bereich des Engelshofes abgestimmt.
Ein weiterer Hingucker, der aus dem Bau des neuen Regenüberlaufbeckens resultierte, ist die alte Regenwasserpumpe der Firma KSB, die ab 1960 in der Abwasserpumpstation Engelshof zuverlässig ihren Dienst für die Stadtentwässerung geleistet hat. Mit der Errichtung der neuen Anlage waren die alte Pumpstation und somit auch das Pumpaggregat überflüssig geworden. In neuem Look (original KSB-Blau) und auf einem stabilen Fundament ist das ca. 1 Tonne schwere Aggregat nun ein Blickfang für das Betriebs- und Verwaltungsgebäude der STE am Blechhammerweg 40. Die Pumpe wurde vor Rückbau der gesamten Anlage ausgebaut, zerlegt und fachgerecht restauriert.
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