Arbeitsmarkt entwickelt sich stabil. Zahl der Beschäftigten in der Westpfalz steigt weiter
Agentur für Arbeit | Pressemitteilung
Der westpfälzische Arbeitsmarkt stand in den vergangenen Wochen im Zeichen der Pfingstferien. Die verhaltenen Entwicklungen aus dem Mai setzten sich damit im Juni fort.
Insgesamt war die Lage stabil und die Arbeitslosenzahl hat sich nur geringfügig verändert. Trotz der zurückgehenden Zahl an offenen Stellen bieten sich für arbeitsuchende Menschen über alle Branchen hinweg Perspektiven für den Wiedereinstieg ins Berufsleben. Die Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens und die Jobcenter zählten im Juni in den kreisfreien Städten Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken, den Landkreisen Kaiserslautern, Kusel, Südwestpfalz sowie dem Donnersbergkreis insgesamt 16.382 Arbeitslose. Das waren 33 bzw. 0,2 Prozent weniger als im Mai und 344 bzw. 2,1 Prozent
mehr als im Juni des vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, lag im Juni bei 5,8 Prozent. Sie ist gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkt gesunken und bewegte sich exakt auf dem Niveau des Vorjahresmonats.
Der Bedarf an Fachkräften seitens der Unternehmen aus der Westpfalz ist weiter hoch. Insgesamt wurden dem Arbeitgeber-Service in den vergangenen vier Wochen 891 zu besetzende Stellen neu gemeldet. Das waren 244 mehr als im Mai und 155 weniger als im Juni des vergangenen Jahres. Im Stellenbestand waren am Zähltag 6.293 offene Arbeitsstellen registriert, 208 weniger als im Mai und 542 weniger als im Juni des
vergangenen Jahres. „Die Arbeitgeber der Region suchen weiter dringend nach Fachkräften. Wir werben dafür, Bewerberinnen und Bewerber mit in die Personalauswahl einzubeziehen, die auf den ersten Blick nicht alle Voraussetzungen erfüllen und beraten auch gerne zu Fördermöglichkeiten für erforderliche Qualifizierungen“, sagt Markus Metz, Bereichsleiter der Agentur für Arbeit.
Neuer Beschäftigungsrekord in der Westpfalz
Mit den Arbeitsmarktdaten für den Juni lagen auch die ersten Daten zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zum Stichtag 31. Dezember 2022 vor.
In der Westpfalz waren demnach am Stichtag insgesamt 171.160 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 2.208 bzw. 1,3 Prozent mehr als vor einem Jahr.
„Mit diesem Anstieg erreichte die Westpfalz einen Höchststand der Beschäftigung seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1999. Gerade der Beschäftigungsmotor Stadt Kaiserslautern, wo ein Drittel aller Beschäftigten in der Westpfalz ihren Arbeitsplatz haben, konnte noch einmal einen spürbaren Zuwachs verzeichnen“, stellt Markus Metz fest.
Große Ausbildungsbörse am 5. Juli in Kaiserslautern
Am Mittwoch, 5. Juli 2023, findet zum 13. Mal die große Ausbildungsbörse der Agentur für Arbeit und des 1. FC Kaiserslautern im Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern statt. In der Zeit von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr präsentieren sich 130 Ausbildungsbetriebe aus der Region in Ost- und Südtribüne. Diese stellen sich sowie ihre freien Ausbildungsplätze vor.
Auf die Besucherinnen und Besucher wartet ein buntes Rahmenprogramm mit Vorträgen, Workshops und Mitmachaktionen. Alle Informationen gibt es im Internet unter www.ausbildungsbörse-kaiserslautern.de.
Erleichterter Zugang zum Kurzarbeitergeld läuft Ende Juni aus
Die Sonderregelungen für den Bezug von Kurzarbeitergeld laufen am 30. Juni 2023 aus. Der erleichterte Zugang zum Kurzarbeitergeld wurde vom Gesetzgeber aufgrund der Corona Folgen und dann wegen unterbrochener Lieferketten sowie der Auswirkungen steigender Energiepreise beschlossen. Während der Pandemie konnte so die Beschäftigung von in der Spitze sechs Millionen Beschäftigten bundesweit gesichert werden. Insgesamt ist die Inanspruchnahme im Vergleich der letzten drei Jahre allerdings wieder stark gesunken. Auch die Ausgaben für das Kurzarbeitergeld gehen zurück. Die allermeisten Betriebe befinden sich laut dem Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit nicht mehr in einer tiefen Krise wie zu Corona.
Ab dem 1. Juli 2023 gelten für den Bezug von Kurzarbeitergeld deshalb wieder die Voraussetzungen, die vor der Pandemie galten. Dann müssen wieder mindestens ein Drittel der Beschäftigten in einem Betrieb von einem Arbeitsausfall betroffen sein, bis Ende Juni sind es zehn Prozent in Verbindung mit einem Arbeitsausfall von mehr als zehn Prozent.
Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeiternehmer können nicht mehr über die Kurzarbeit unterstützt werden. Zudem müssen Betriebe ab Juli 2023 zuerst wieder negative Arbeitszeitsalden aufbauen, bevor das Kurzarbeitergeld gezahlt werden kann. Das bedeutet, dass Betriebe ab Juli 2023 sowohl bei erstmaligem als auch bei weiterhin bestehenden Arbeitsausfällen wieder Minusstunden aufbauen müssen. Ist dies ausgeschöpft, kann für darüberhinausgehende Arbeitsausfälle das Kurzarbeitergeld gezahlt werden. Dafür muss eine Regelung im Betrieb bestehen, die den Aufbau von Minusstunden im Rahmen eines
Arbeitszeitkontos zulässt.
Bürgergeld:
Die zweite Stufe der Reform startet am 1. Juli 2023 Zahlreiche entscheidende Regelungen zum Bürgergeld treten zum Sommer 2023 in Kraft. Dabei werden vor allem der Eingliederungsprozess und der Themenkomplex Weiterbildung und Qualifizierung weiterentwickelt. Hinzu kommen zusätzliche Instrumente wie die ganzheitliche Betreuung und der gemeinsam erstellte Kooperationsplan, welche eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe unterstützen. Zudem steigen die Freibeträge für Erwerbstätige. Das Bürgergeld wurde zum 1. Januar 2023 eingeführt. In einem ersten Schritt wurde zum Jahresanfang u. a. der Regelbedarf erhöht und sogenannte Karenzzeiten für Wohnen und Vermögen eingeführt. Mit der zweiten Stufe des Bürgergeldes werden nun zum 1. Juli 2023
die Fördermöglichkeiten und der Instrumentenkasten der Jobcenter größer und individueller.
Mehr Fördermöglichkeiten bei Weiterbildungen, mehr Motivation durch finanzielle Anreize mit dem Weiterbildungsgeld und dem Bürgergeldbonus stehen für einen klaren Fokus auf Bildung und Nachhaltigkeit der Vermittlung. Markus Metz, Bereichsleiter der Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens, erklärt dazu:
„Das Bürgergeld ist mehr als eine bloße Namensänderung und eine wichtige Reform, in die auch die Erfahrungen der Jobcenter aus den letzten 17 Jahren eingeflossen sind. Der Instrumentenkasten wird größer und individueller an der Lebenslage der Menschen ausgerichtet. Die Jobcenter in der Westpfalz haben nun mehr Fördermöglichkeiten bei Weiterbildungen und können die Menschen mit der neuen ganzheitlichen Betreuung unterstützen.“
Die wichtigsten Änderungen zum 1. Juli 2023:
• Das Weiterbildungsgeld für die Teilnahme an einer berufsabschlussbezogenen
Weiterbildung und der Bürgergeldbonus für die Teilnahme an Maßnahmen, die für eine
nachhaltige Integration von besonderer Bedeutung sind, motivieren zur Qualifizierung.
• Umschulungen müssen nicht mehr verkürzt werden, sondern können unter bestimmten
Voraussetzungen für die gesamte Dauer gefördert werden.
• Statt der bisherigen Eingliederungsvereinbarung wird ein Kooperationsplan erarbeitet,
der auf einen Blick die Schritte in Richtung Arbeitsmarkt beinhaltet. Der neue
Kooperationsplan ist rechtlich unverbindlich und stellt die vertrauensvolle und
partnerschaftliche Zusammenarbeit in den Mittelpunkt.
• Bürgergeld-Beziehende mit ergänzendem Einkommen erhalten spürbar höhere
Freibeträge.
• Individuellen Problemlagen (z. B. finanzieller, gesundheitlicher oder familiärer Art)
können freiwillig mit einer ganzheitlichen Betreuung unterstützt werden.
Arbeitsmarkt-Entwicklungen in den Städten und Landkreisen Stadt Kaiserslautern
In der Stadt Kaiserslautern waren im Juni 4.361 Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren zehn bzw. 0,2 Prozent mehr als im Mai und 228 bzw. fünf Prozent weniger als im Juni des vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote wurde zum Vormonat unverändert mit 7,9 Prozent angegeben. Sie lag damit 0,5 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahresmonat. Dem Arbeitgeber-Service wurden in den vergangenen vier Wochen von den Arbeitgebern aus der Stadt Kaiserslautern 433 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren 218 mehr als im Mai und 21 mehr als im Juni des vergangenen Jahres. Zum Zähltag befanden sich 1.966 offene Stellen im Bestand.
Stadt Pirmasens
In der Stadt Pirmasens waren im Juni 2.332 Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren 43 bzw. 1,8 Prozent weniger als im Mai und 113 bzw. 5,1 Prozent mehr als im Juni des vergangenen Jahres.
Die Arbeitslosenquote ist damit von 11,3 Prozent im Mai auf nun 11,1 Prozent gesunken. Sie lag um 0,5 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat. Dem Arbeitgeber-Service wurden in den vergangenen vier Wochen von den Arbeitgebern aus der Stadt Pirmasens 58 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren 14 weniger als im Mai und 70 weniger als im Juni des vergangenen Jahres. Es befanden sich zum Zähltag 524 offene Stellen im Bestand.
Stadt Zweibrücken
In der Stadt Zweibrücken waren im Juni 1.210 Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren 22 bzw. 1,8 Prozent weniger als im Mai und 85 bzw. 7,6 Prozent mehr als im Juni des vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote ist damit von 6,5 Prozent im Mai auf nun 6,4 Prozent gesunken. Sie lag um 0,4 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat. Dem Arbeitgeber-Service wurden in den vergangenen vier Wochen von den Arbeitgebern aus der Stadt Zweibrücken 83 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren acht weniger als im Mai und sieben mehr als im Juni des vergangenen Jahres. Es befanden sich zum Zähltag 521 offene Stellen im Bestand.
Donnersbergkreis
Im Donnersbergkreis waren im Juni 2.130 arbeitslose Menschen bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter gemeldet. Das waren 26 bzw. 1,2 Prozent weniger als im Mai und 241 bzw. 12,8 Prozent mehr als im Juni des vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote ist damit von 5,2 Prozent im Mai auf nun 5,1 Prozent gesunken. Sie lag um 0,5 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat. Dem Arbeitgeber-Service wurden in den vergangenen vier Wochen von den Arbeitgebern aus dem Donnersbergkreis 81 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren drei weniger als im Mai und 26 weniger als im Juni des letzten Jahres. Im Bestand befanden sich zum Zähltag 833 offene Stellen.
Landkreis Kaiserslautern
Im Landkreis Kaiserslautern waren im Juni 2.776 Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren 21 bzw. 0,8 Prozent mehr als im Mai und 120 bzw. 4,1 Prozent weniger als im Juni des vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote wurde zum Vormonat unverändert mit 4,9 Prozent angegeben. Sie lag damit 0,3 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahresmonat. Dem Arbeitgeber-Service wurden in den vergangenen vier Wochen von den Arbeitgebern aus dem Landkreis Kaiserslautern 141 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren 63 mehr als im Mai und 38 weniger als im Juni des vergangenen Jahres. Es befanden sich zum Zähltag 1.287 offene Stellen im Bestand.
Landkreis Kusel
Im Landkreis Kusel waren im Juni 1.621 Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren 38 bzw. 2,4 Prozent mehr als im Mai und 88 bzw. 5,7 Prozent mehr als im Juni des vergangenen Jahres.
Die Arbeitslosenquote ist damit von 4,4 Prozent im Mai auf nun 4,5 Prozent gestiegen. Sie lag um 0,3 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat.
Dem Arbeitgeber-Service wurden in den vergangenen vier Wochen von den Arbeitgebern aus dem Landkreis Kusel 48 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren sechs weniger als im Mai und 20 weniger als im Juni des vergangenen Jahres. Es befanden sich zum Zähltag 663 offene Stellen im Bestand.
Landkreis Südwestpfalz
Im Landkreis Südwestpfalz waren im Juni 1.952 Menschen bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren elf bzw. 0,6 Prozent weniger als im Mai und 165 bzw. 9,2 Prozent mehr als im Juni des vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote ist damit von 3,9 Prozent im Mai auf nun 3,8 Prozent gesunken. Sie lag um 0,3 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat. Dem Arbeitgeber-Service wurden in den vergangenen vier Wochen von den Arbeitgebern aus dem Landkreis Südwestpfalz 47 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren sechs weniger als im Mai und 29 weniger als im Juni des vergangenen Jahres. Damit befanden sich zum Zähltag noch 499 offene Stellen im Bestand.
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