1832.Das Fest der Demokratie: Preisverleihung auf dem Hambacher Schloss Der “Hambacher Freiheitspreis 1832“ der Stadt Neustadt an der Weinstraße
Die Demokratiestadt Neustadt an der Weinstraße hat am 24. Mai 2024 zum zweiten Mal im Rahmen des Festes „1832.Das Fest der Demokratie“ den „Hambacher Freiheitspreis 1832“ verliehen. Dieser geht an eine Persönlichkeit, die sich bundesweit zum Thema Demokratie verdient gemacht hat.
Der „Hambacher Freiheitspreis 1832“ wird in diesem Jahr an Dr. Irina Scherbakowa verliehen, für ihr anhaltendes persönliches und politisches Engagement
als Gründungsmitglied der russischen Menschenrechtsorganisation „Memorial“, als Wissenschaftlerin, die sich um Aufarbeitung, Aufklärung und Aussöhnung bemüht und als international bekannte Streiterin für Menschenrechte. Sie gilt heute zurecht als das Sprachrohr der Freiheitsbewegung in Russland.
Bei der Namensgebung des Preises wurde bewusst ein markanter Titel mit einer überregionalen Strahlkraft gewählt. Die Bedeutung des Hambacher Festes im Jahr 1832 wie auch die Bekanntheit des Hambacher Schlosses sollen dem Preis durch das Anklingen im Titel von Beginn an eine angemessene Bedeutung verleihen. Die Benennung des „Freiheitspreises“ greift die freiheitlichen Hambacher Traditionen auf – insbesondere Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit.
Die Laudatio zur Preisverleihung hielt Joachim Gauck, Bundespräsident a. D., der im Jahr 2022 im Rahmen des ersten Demokratiefests für sein persönliches und politisches Engagement zur Stärkung freiheitlicher und demokratischer Grundwerte mit dem erstmals verliehenen „Hambacher Freiheitspreis 1832“ ausgezeichnet wurde.
Der „Johann-Philipp-Abresch“-Preis der Stadt Neustadt an der Weinstraße
Im Rahmen der Veranstaltung „1832.Das Fest der Demokratie“ wurde neben dem „Hambacher Freiheitspreis 1832“ auch der „Johann-Philipp-Abresch-Preis“ verliehen. Der „Johann-Philipp-Abresch-Preis“ ehrt Bürgerinnen und Bürger, Initiativen und Organisationen, die sich für gesellschaftlichen Zusammenhalt, kulturelle und politische Teilhabe oder Projekte der Demokratiebildung einsetzen. Es sollen also – ganz im Sinne der Namensgebung – lokale „Bannerträger der Demokratie“ ausgezeichnet werden.
Es war der Neustadter Kaufmann Johann Philipp Abresch, der am 27. Mai des Jahres 1832 eine Fahne mit den Freiheitsfarben Schwarz-Rot-Gold hinauf zur Hambacher Schlossruine trug, wo sie dann auf dem Turm gehisst wurde. Ihm zu Ehren verleiht die Stadt Neustadt an der Weinstraße zum zweiten Mal einen lokalen Anerkennungspreis, der im Rahmen eines Festaktes auf dem Hambacher Schloss von Oberbürgermeister Marc Weigel überreicht wird. Das Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro wird gestiftet von der Sparkasse Rhein-Haardt.
Der „Johann-Philipp-Abresch-Preis“ wurde in diesem Jahr dem in Neustadt ansässigen Verein für Bildung und Integration für das langjährige Engagement im Bereich der Deutschförderung für Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund verliehen. Die Vereinsarbeit trägt in besonderem Maße zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in Neustadt bei, weil junge Menschen und Erwachsene durch das Erlernen der deutschen Sprache in unsere Stadt integriert werden.
Oberbürgermeister Marc Weigel: „Aktuell ist es so wichtig wie lange nicht mehr, auf die Errungenschaften unserer Demokratie aufmerksam zu machen und entsprechendes Engagement zu würdigen. Es ist uns eine besondere Ehre, Frau Dr. Scherbakowa mit dem Hambacher Freiheitspreis für ihren unermüdlichen Einsatz für Menschenrechte auszuzeichnen. Ebenso wichtig ist uns auch die Anerkennung des lokalen Engagements des Vereins für Bildung und Integration, der hier vor Ort seit Jahren vielfältige Integrationsarbeit leistet.“
„Das Engagement von Dr. Irina Scherbakowa ist ein leuchtendes Beispiel für die Verteidigung der Menschenwürde und der Meinungsfreiheit in einem herausfordernden Umfeld. Denn es erfordert Mut und unbeirrbaren Einsatz, sich derzeit in Russland für Menschenrechte stark zu machen“, sagte Simone Schneider, Staatssekretärin im rheinlandpfälzischen Innenministerium und Vorsitzende der Stiftung Hambacher Schloss. „Dem Verein für Bildung und Integration möchte ich ebenfalls gratulieren. In Zeiten, in denen soziale Ungleichheit und Fremdenfeindlichkeit zunehmen, ist es unerlässlich, dass Initiativen wie diese den sozialen Zusammenhalt stärken und Chancengleichheit schaffen.
Über beide Auszeichnungen befindet eine Jury, der unter anderem Oberbürgermeister Marc Weigel, die Vorstandsvorsitzende der Stiftung Hambacher Schloss, Innenstaatssekretärin Simone Schneider, sowie Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen Kultur, Wissenschaft und Medien angehören. Stifterin beider Preise ist die Sparkasse Rhein-Haardt.
Alle Informationen erhalten Sie unter www.neustadt.eu/1832.dasfest.
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