Kaiserslautern – Ein großes Dankeschön
Oberbürgermeisterin Beate Kimmel blickt zurück auf ein Jahr im Amt
Der 1. September 2023 war ein besonderer Tag im Leben von Beate Kimmel, aber durchaus auch in der Geschichte der Stadt Kaiserslautern. Denn erstmals übernahm eine Frau das Amt des Stadtoberhaupts. Knapp ein Jahr ist die Oberbürgermeisterin nun im Amt – ein schöner Anlass, die ersten zwölf Monate Revue passieren zu lassen und einen Blick in die Zukunft zu wagen. „Über allem steht ein großes Dankeschön“, so die Rathauschefin. „Mein Dank gilt erst einmal allen Bürgerinnen und Bürgern, die mich wohlwollend und konstruktiv in meinem neuen Amt aufgenommen haben. Ich freue mich über jedes Gespräch und über jede Lösung, die wir gemeinsam finden können!“ Kimmels Dank geht aber auch ausdrücklich an das Team in der Stadtverwaltung und den Beteiligungen, das sie immer großartig unterstützt sowie ganz besonders an die Mitglieder des Stadtrats.
Sie gehe mit großem Respekt in jede Ratssitzung. Aber bereits bei ihrer ersten Sitzung sei direkt eine große Bereitwilligkeit seitens der Ratsmitglieder zu spüren gewesen, sich auf die neue Sitzungsleitung einzulassen und ihr die Chance zu geben, sich positiv gestaltend und als Vermittlerin einzubringen. „Dies ist glücklicherweise bis heute so geblieben. Dank intensiver Vorbereitungsphasen und vieler vorausgehender Gespräche gelingt es wohltuend häufig, viele Interessen in Erfahrung zu bringen und in die Beschlussfassungen einzuarbeiten. Einige wichtige Beschlüsse zum Wohle der Stadt konnten so meist einstimmig gefasst werden.“ Eindrucksvolles Beispiel hierfür sei die Umgestaltung der Theaterwiese samt Offenlegung der Lauter – ein Herzensthema der Oberbürgermeisterin, die regelmäßig den Dialog sucht und ihre Freude über den einstimmigen Beschluss am 22. April in einem spontanen Applaus ausdrückte. „Auch, dass es gelungen ist, im Rat die Weichen für eine effiziente und zügige Entwicklung des Pfaff-Geländes zu stellen und ebenso planerisch das neue Viertel auf dem Betzenberg in den Meinungsbildungsprozess zu bringen, freut mich sehr.“ Die drei Themen, die sie in ihrer Neujahrsrede als Schwerpunkte für 2024 nannte, seien damit wie zugesagt auf den Weg gebracht. „Darüber freue ich mich besonders, da alle drei Projekte viele positive Effekte mit sich bringen. Die Umgestaltung der Theaterwiese kommt gerade auch durch die Entsiegelung des ehemaligen Parkplatzes der Klimaanpassung zu Gute, zugleich aber auch der Aufenthaltsqualität und der Belebung des Areals rund um unser Rathaus. Mit der Nähe zur Innenstadt wird hoffentlich auch unser besonderer Einzelhandel gestärkt. Rundum einfach toll!“ Einen weiteren weitreichenden Beschluss fasste der Rat nach einem halben Dutzend Vorberatungen in einem eigens dazu einberufenen Arbeitskreis im Juni, als er grünes Licht für die Gründung eines Zweckverbands mit dem Landkreis zur Entwicklung von Industrie- und Gewerbegebieten gab. Kimmel: „Das war ein wichtiges Signal für ansässige oder ansiedlungswillige Unternehmen, die dringend neue Flächen benötigen, und für das lange geworben wurde.“ Darüber hinaus sei ihr auch die Belebung des Einzelhandels ein weiteres wichtiges Anliegen, an dem sie zusammen mit dem Citymanagement und weiteren Mulitplikatoren arbeite.
„Insgesamt bereitet mir das Amt der Oberbürgermeisterin trotz der Herausforderungen und Arbeitsdichte viel weniger Stress als Ehre und Freude“, resümiert Kimmel, bei der die Begeisterung für ihre Stadt einmal mehr zu spüren ist. „In Kaiserslautern passiert so viel Positives, diese Stadt hat so viel Potenzial, da sehe ich es als meine Aufgabe an, dies in die Fläche zu tragen, ein positives Drehkreuz zu sein.“ So zum Beispiel auch bei den von ihr initiierten Treffen mit den Lautrer Hoteliers, mit dem Ziel, den Tourismus anzukurbeln. Gelegenheit, die Vorzüge Kaiserslautern zu bewerben, hatte die OB bereits bei den zahlreichen Treffen mit diplomatischen Vertretungen anderer Länder, die sie in den letzten zwölf Monaten im Rathaus besuchten. „Dieses große Interesse zeigt erneut: Kaiserslautern hat als Oberzentrum mit seiner starken Wissenschaftslandschaft und internationalen Ausrichtung Strahlkraft weit über die Stadtgrenzen hinaus. Ich fühle mich sehr geehrt, Markenbotschafterin dieser Stadt sein zu dürfen.“ Klar also, dass ihr auch die Pflege der Städtepartnerschaften am Herzen liegt, sagt Kimmel, die gerne alle Partnerstädte in ihrer Amtszeit bereisen würde – wenn Zeit, aber vor allem der Haushalt es zulassen, wie sie augenzwinkernd anfügt. Guimaraes und Saint-Quentin hat sie schon geschafft. Außerdem würde sie gerne die internationalen Beziehungen der Stadt insgesamt anders aufstellen, vor allem auch die deutsch-amerikanischen Strukturen klar definieren und zu einem zugkräftigen Strang ausbauen, so Kimmel. „Nicht nur die Amerikaner, auch die vielen internationalen Studierenden und aktuell hier lebenden Menschen aus 153 verschiedenen Nationen tragen den guten Namen unserer Stadt überall in die Welt hinaus.“
Angesprochen auf weitere Highlights ihrer bisherigen Amtszeit, gerät das Stadtoberhaupt ins Schwärmen. Gerne erinnert sie sich an den „Demokratieladen“ im März, den mit einem bunten Programm bespielten Popup-Store der Stadt in der Schneiderstraße. Dieser kam so gut an, dass er inzwischen anderen Städten als Vorbild dient. Ein absolutes Highlight fand allerdings direkt zu Beginn des Jahres statt: „Das durchaus gewagte, spontane gemeinsame Singen beim Neujahrsempfang findet heute noch Erwähnung in Gesprächen. Ein wunderbarer Moment der Verbundenheit!“ Generalprobe dafür übrigens war die Weihnachtsfeier im Rathausfoyer, bei der Kimmel die Kolleginnen und Kollegen ebenfalls erfolgreich zum Mitsingen animierte. Gemeinschaft ist ihr wichtig. Auch lässt es sich die Verwaltungschefin nicht nehmen, so viele Personaltermine wie möglich – Ernennungen, Dienstjubiläen, Verabschiedungen etc. – persönlich wahrzunehmen. Das sei ein Zeichen der Wertschätzung und des Respekts gegenüber den Kolleginnen und Kollegen, die sich tagtäglich auf so vielfältige Weise für die Stadt einbringen. Aus dem gleichen Grund lässt sie sich, wann immer es geht, bei Vereins- und Unternehmenseinladungen, aber gerade auch auf den vom Citymanagement organisierten Stadtevents sehen – zumal „das auf der Straße sein“ etwas ist, was ihr sehr fehlt. „Ich möchte wieder häufiger raus, den Kontakt zu den Menschen pflegen“, hat sich die Oberbürgermeisterin fest vorgenommen. Sie denkt gerne an ihre Zeit als Bürgermeisterin zurück, als sie durchschnittlich mindestens monatlich bürgeroffene Formate im gesamten Stadtgebiet angeboten hatte. „Das kam im letzten Jahr leider zu kurz und möchte ich gerne wiederbeleben. Die Planungen laufen, auch eventuell von neuen Formaten.“
Was die Zukunft anbelangt, sieht Kimmel allen Grund zum Optimismus – den offenkundigen finanziellen Schwierigkeiten zum Trotz. „Die Haushaltssituation der Stadt ist besorgniserregend und ein großes Thema in den kommenden Jahren, da lässt sich nichts schönreden. Gleichwohl bin ich nicht gewillt, den Kopf in den Sand zu stecken oder zu resignieren. Ich bin überzeugt, gemeinsam finden wir gute Lösungen.“ Die Oberbürgermeisterin jedenfalls ist voller Tatendrang, die Strahlkraft der Stadt weiter herauszustellen und möglichst viele Menschen als Multiplikatoren zu gewinnen. Wie angekündigt, wird sie dazu beispielsweise den einst von OB Deubig eingerichteten „Kaiserslauterer Initiativ- und Creaktiv-Kreis KLICK“ wiedereinführen. Die erste Sitzung findet im November statt.
Wirbt für die Teilnahme an der Bürgerveranstaltung am 7. September zur Theaterwiese: OB Beate Kimmel. | Foto: Stadt Kaiserslautern
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