Kaiserslautern – Die Lebensmittelverschwendung reduzieren
Initiative foodsharing und Stadt Kaiserslautern eröffnen „Fairteiler“
11 Millionen Tonnen Lebensmittel landen pro Jahr in Deutschland auf dem Müll. Das sind umgerechnet 22 Milliarden 500g-Packungen Nudeln. Oder 110 Milliarden Schokoweihnachtsmänner. Wenn man sich diese unglaublichen Zahlen vor Augen hält, wird einem schnell bewusst, dass das ein Problem gigantischen Ausmaßes ist. Ein Problem, das die Stadt Kaiserslautern und die Initiative Foodsharing gemeinsam bekämpfen möchten.
Wer Lebensmittel zu viel hat – sei es nach einer Party, weil er zu viele Zucchini im Garten gepflanzt oder schlichtweg zu viel eingekauft hat – kann diese ab sofort im Gebäude der Stadtbibliothek / Volkshochschule in der Klostergasse 8 in einem „Fairteiler“ deponieren. Er besteht aus einem Kühlschrank und einem normalen Vorratsschrank, wo Lebensmittel, die man nicht selbst verbraucht, aber noch verwertbar sind, abgegeben werden können. Gleichzeitig dürfen die Lebensmittel im Kühlschrank für den eigenen Verbrauch entnommen werden.
„Mit dem Fairteiler wollen wir einen Beitrag leisten, den Überfluss an Lebensmitteln zu reduzieren, ganz im Sinne unserer Nachhaltigkeitsbemühungen“, so Oberbürgermeisterin Beate Kimmel bei der gut besuchten Eröffnung am Freitagnachmittag. Sie spannte den Bogen von den Initiatoren von der foodsharing-Gruppe Kaiserslautern, übers Jugendparlament hin zur städtischen Stabsstelle Bildung und Ehrenamt, wo man überall „offene Türen eingerannt habe“. Ganz im Sinne des BNE-Gedankens (Bildung für nachhaltige Entwicklung) sei das Gebäude der Stadtbibliothek und der Volkshochschule der ideale Ort, um für das Thema zu sensibilisieren und Informationen zum sinnvollen Umgang mit Lebensmitteln zu transportieren. Kimmel bedankte sich bei allen Beteiligten, die hier Hand in Hand zum Wohle der Kaiserslauterer Bevölkerung zusammengearbeitet haben.
Zur Eröffnung des Fairteilers hatte die foodsharing-Gruppe Kaiserslautern im Foyer der Stadtbibliothek ein ganzes Buffet aus überschüssigen Lebensmitteln aufgebaut, an dem sich alle, die wollten, bedienen konnten. Ergänzend zum Fairteiler informiert die Stadtbibliothek derzeit an einem Thementisch über Möglichkeiten der Lebensmittelkonservierung und -verwendung.
Die Stadt Kaiserslautern hat im Januar dieses Jahres auf Initiative des Jugendparlaments die Motivationserklärung der foodsharing-Städte unterzeichnet und ist damit ebenfalls zur foodsharing-Stadt geworden.
www.foodsharing-kl.de
Das Bild am Stehtisch zeigt Nora Tantius und Christina Mohrbacher von der foodsharing-Gruppe KL bei der Vertragsunterzeichnung mit Beate Kimmel. Das andere Bild Mohrbacher und Kimmel vorm “Fairteiler” | Fotos: Stadt Kaiserslautern
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