Kaiserslautern – “Brasilianische Farben” in der Fruchthalle
Vernissage am 01. September
“Brasilianische Farben” lautet der Titel einer Ausstellung, die am 01. September um 11:00 Uhr im Foyer der Fruchthalle eröffnet wird. Sie stellt ein weiteres Highlight im Rahmen des Projekts “NEULAND – 200 Jahre Einwanderung in Brasilien” dar, mit dem die Veranstalter an das 200. Jubiläum der Ankunft der ersten deutscher Siedler in Brasilien erinnern. In der Ausstellung zu sehen sein werden Arbeiten dreier in Deutschland lebenden Brasilianerinnen, den Künstlerinnen Laura Figueiredo-Brandt, Francisca G. do Nascimento Ohlsen und Márcia Eherer. Die Ausstellung ist eine Kooperation des Referates Kultur Kaiserslautern mit dem CCBL, Centro Cultural Brasil em Lautern und bis zum 05. Oktober in der Fruchthalle zu sehen. Sie kann vor den Konzerten und mittwochs von 09:00 bis 14:00 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.
NEULAND wird gefördert durch das rheinland-pfälzische Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration sowie den Bezirksverband Pfalz und steht unter der Schirmherrschaft des brasilianischen Botschafters in Berlin. Kooperationen mit dem Institut für Pfälzische Geschichte und Volkskunde (Kaiserslautern) sowie dem Auswanderermuseum Oberalben (Kreis Kusel) erweitern den wissenschaftlichen Horizont der Ausstellungen. Insbesondere die historisch-familienkundliche Forschung, die auch von Brasilien aus ständig neue Impulse erfährt, kann inzwischen in digitalen Formaten zugänglich gemacht werden. Ein lokales wie überregionales Begleitprogramm (Veranstaltungen v. a. in Stadt und Landkreis Simmern sowie in Kaiserslautern) umfasst so unterschiedliche Formate wie Jazz-Konzerte, brasilianisches Brauchtum (Carnaval / Festa Junina), Filmabende, Lesungen sowie wissenschaftliche Vorträge und Kolloquien. Die finanzielle Förderung durch den Bezirksverband Pfalz und das rheinland-pfälzische Ministerium für Frauen, Familie, Kultur und Integration gewährleisten eine Ausstrahlung der Aktivitäten und Angebote weit über die historische Thematik hinaus.
Die Künstlerinnen:
Laura Figueiredo-Brandt ist 1962 in Rio de Janeiro, Brasilien, geboren und dort aufgewachsen. Seit 1991 lebt sie in Deutschland, derzeit in Heidelberg. Ihre Liebe zur Kunst erwacht schon zu Schulzeiten im Kunstunterricht und durch die Betrachtung von abstrakten Bildern, die in ihrem Elternhaus hingen. Ihren künstlerischen Weg beginnt sie 2001 mit der Aquarellmalerei. Ab 2008 erweitert sie ihr Repertoire um neue Techniken, darunter Radierung, Plastisches Gestalten, Zeichnen sowie die Acrylmalerei, die zu ihrer großen Leidenschaft geworden ist. In der Folgezeit widmet sich Laura Figueiredo-Brandt intensiv ihrer künstlerischen Weiterentwicklung. Seit 2009 bildet sie sich jährlich in mehreren Seminaren und Wochenkursen bei verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern weiter, so für diverse Techniken bei Ingrid Westermann, Acrylmalerei, Collagieren und Farbholzschnitt bei Gunda Kupfer sowie Acrylmalerei und Collagieren bei Wolfgang Beck. 2010 nimmt sie an einem Aquarellworkshop bei Nancy Cawdrey, Montana/USA, teil. Ab 2009 ist sie bei zahlreichen Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen in der Rhein-Neckar Region vertreten, 2022 unter anderem auch bei der “Business Art Fair” in Paris. Seit 2023 ist Laura Figueiredo-Brandt Mitglied der Künstlerinnenvereinigung GEDOK-Heidelberg und stellt im gleichen Jahr erstmals in ihrer Heimat in Rio de Janeiro aus. 2024 folgen Ausstellungen bei der AVA-Gallerie in Varkaus (Finnland), im Enokojima Art, Culture and Creative Center, Osaka (Japan), eine Präsentation in der Brasilianischen Botschaft in Berlin sowie auf einer Wanderausstellung bei ARGUS in Rio de Janeiro, Helsinki (Finnland) und Berlin. Die Ausstellung ist ebenfalls in den Rahmen der Feierlichkeiten zur 200-jährigen deutschen Immigration nach Brasilien eingebettet. Außerdem thematisiert ihre derzeit laufende Einzelausstellung “Entremundos” Erfahrungen aus dem Leben zwischen zwei Lebenswirklichkeiten, ihrer Heimat Brasilien sowie ihrer Wahlheimat Deutschland. Sie selbst ordnet ihre künstlerische Sprache der freien Malerei und dem figurativen Expressionismus zu. Ihre künstlerischen Vorbilder, insbesondere Matisse, gehören zur klassischen Moderne. In ihren Werken erkennt man auch die unmittelbare Präsenz ihres brasilianischen Universums. Ein visuelles Aufeinandertreffen von Natur, Mensch, Farbe und ein Hauch von “Saudade”, Sehnsucht.
Francisca G. do Nascimento Ohlsen ist in Brasilien geboren und wohnt in Wiesloch bei Heidelberg, Deutschland, wo sie auch ihr Atelier befindet. Sie studierte Malerei und Grafik am Institut für Bildende Kunst und Kunsttherapie in Bochum und besuchte die Meisterklasse bei Prof. Piotr Sonnenwend. Sie nahm auch an verschiedenen Kursen an der Europäischen Kunstakademie in Trier teil. Seit 2012 unterrichtet sie Kunst für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Schulen, Gymnasien und Kunstschulen für Kinder und Jugendliche. Ihr Hauptthema ist Heimat und alles, was sie an Erinnerungen der Kindheit und Jugend aufbewahren konnte. Um diese auszudrücken, verwendet sie unterschiedliche Materialien, Medien und Techniken, mit denen sie sehr gerne experimentiert. Im Mai 2020 veröffentlichte sie den zweisprachigen Bildband “Terra Natal – Heimat”, Bücher Dörner Verlag. Sie ist Mitglied im BiK, Bund internationaler Künstler und nimmt an internationalen Ausstellungen und Kunstmessen teil, zuletzt unter anderem in Bochum, in der Gallery Casa Verdeperto, Goiânia, Brasilien, in Wiesloch, auf der Art Nordik, Kopenhagen, auf der Art Expo, New York, der Art Expo Algarve, Portugal, und auch auf der Art Shopping, Carrousel du Louvre, Paris.
Márcia Ehererist eine brasilianische Künstlerin, die im Bundesstaat Pará geboren wurde, einer Region, die einen großen Teil des Amazonas-Regenwaldes beherbergt. Dieses Gebiet ist geprägt von der Vermischung indigener, europäischer und afrikanischer Einflüsse. Ihre tiefen Wurzeln in Brasilien und die reiche Palette an Farben und Emotionen ihrer Heimat bilden die Grundlage ihrer Kunst. Aufgewachsen in einer Umgebung, die reich an kulturellem Erbe und lebendigen Farben ist, entwickelte Márcia Eherer ein tiefes Interesse am abstrakten Expressionismus. Im Jahr 2005 emigrierte sie nach Deutschland, wo sie in Ludwigshafen am Rhein lebt und ihr Atelier betreibt. Mit über 19 Jahren Hingabe zur Kunst erkundet sie verschiedene Techniken und verwendet eine Farbpalette, die an ihre Wurzeln erinnert. Ihre Kreationen drücken die Verschmelzung von zwei unterschiedlichen Welten aus – Brasilien und Deutschland. Ihr Werdegang umfasst Einzel- und Gruppenausstellungen in Ländern wie Deutschland, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Frankreich, Spanien, Portugal, der Schweiz, den Niederlanden und den Vereinigten Staaten.
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