Bürgermeister auf großer Tour durch Erfenbach
Sommerlicher Rundgang mit Ortsvorsteher Paul-Peter Götz
2800 Einwohner, gute ÖPNV-Anbindung, Bäcker, Metzger und Friseur vorhanden, ein Café, Lokale, Handwerksbetriebe und Vereine ebenso. Dazu eine Musikschule, ein Kochstudio und ein Bahnmuseum. Keine Frage, in Erfenbach lässt es sich gut leben. Doch wieviel der Ortsbezirk im Lautrer Norden wirklich zu bieten hat, das hat Bürgermeister Manfred Schulz auf einem Rundgang mit Ortsvorsteher Paul-Peter Götz und weiteren Ortsbeiratsmitgliedern erfahren.
Gut fünf Stunden dauerte die Tour bei strahlendem Sonnenschein, die in dem unter Denkmalschutz stehenden Rathaus in der Ortsmitte begann, Dort befindet sich nicht nur der schöne alte Ratssaal, sondern auch die Stadtteilbibliothek, die auch gerade geöffnet hatte, als Schulz vorbeischaute. Nach einem kurzen Hallo in der gut besuchten Vinothek mit ihrem Mini-Obst- und Gemüsestand ging es vorbei am Insektengarten auf der Rückseite der Ortsverwaltung in Richtung des Alten Friedhofs in der Rotenbergstraße. Die lauschige parkähnliche Fläche mit ihren alten Bäumen und dem Friedhofskreuz und dem Kriegerdenkmal – zwei weiteren von insgesamt elf Denkmälern in Erfenbach – wird heute unter anderem als Veranstaltungsort, etwa für Konzerte genutzt.
Deutlich weniger Grün gibt es bei der nächsten Station des Rundgangs, auf dem Hof des Schulhofs. Der soll zur allgemeinen Zufriedenheit in naher Zukunft jedoch neugestaltet werden. Ein Wunsch, den die Runde auch für den Brunnenplatz an der Ecke Jahnstraße / Siegelbacher Straße hegt. Der war zwei Jahre lang gesperrt und ist nach einigen notdürftigen Reparaturen wieder geöffnet, wenn auch aktuell kein Blickfang.
Direkt schräg gegenüber vom Brunnenplatz liegt in der Jahnstraße das Bachbahnmuseum. Untergebracht ist das Museum in der Scheune und den Stallungen des ehemaligen „Bauernhof Schermer“ aus dem Jahr 1820, der von der Familie Götz erworben und so vor dem Abriss bewahrt wurde, und in dem auch ein Kunstatelier untergebracht ist. Mittels einer Modellbahn in Spur 0 mit ca.180 Meter Gleislänge wird die Strecke der Bachbahn – eine 1994 stillgelegte, knapp 17 Kilometer lange Nebenstrecke von der Lampertsmühle bis Reichenbach-Steegen – im Museum in Miniatur wieder erlebbar. Rund acht Jahre lang hat man daran gebaut, wie Vereinsvorstand Jürgen Stemler seinen Gästen eindrucksvoll erläuterte. Alle Bahnhöfe der Strecke wurden ebenso wie weitere markante Wegpunkte originalgetreu nachgebildet, darunter auch der Bahnhof Erfenbach, der 1987 abgerissen wurde.
Ein weiteres Highlight des Bachbahnmuseums ist das stilecht eingerichtete Lokal, das von Bahndevotionalien nur so überquillt. Hier besteht die Möglichkeit, sich im Originalinterieur eines Speisewagens Baujahr 1936 niederzulassen und sich mittels liebevoller Details, wie einem nachgebauten Fahrkartenschalter, der Bahnromantik hinzugeben, am besten bei einem Glas des selbstgebrauten Bachbahnbiers von Braumeister Andreas Schlichting. Das Museum ist an jedem ersten Sonntag im Monat von 11 bis 17 Uhr geöffnet, bei freiem Eintritt. Immer dienstags und freitags kann man zwischen 15 und 17 Uhr vorbeikommen, um den Modellbauern über die Schulter zu schauen.
Etwas versteckter, wenn aber nicht minder interessant, ist Dieters Steine- und Bergbausammlung in den Stauchwiesen. Dieter, das ist Dieter Weyhersmüller, passionierter Hobbygeologe und Bergbau-Experte. Auf über 35qm Ausstellungsfläche hat er in liebevoller Kleinarbeit und mit viel Fachwissen Mineralien und Fossilien zusammengetragen. Ausgesuchte Steine von rund 130 Fundstellen rund um Kaiserslautern sind zu bewundern, plus viele weitere Fundstücke aus aller Welt, die er seinen Gästen spannend und unterhaltsam zu präsentieren weiß, so auch beim Besuch des Bürgermeisters. Seine besondere Aufmerksamkeit gilt dem Berufsleben der Bergleute. Hier sind viele Exponate wie etwa Grubenlampen oder traditionelle Trachten zu sehen. Der Eintritt ist frei, jedoch nur nach vorheriger telefonischer Vereinbarung möglich.
Zum Abschluss der Tour ging es nach einem Stopp am schönen denkmalgeschützten Waschbrunnen ins Bauernhauscafé im ehemaligen Menges-Hof, in dem auch Kunsthandwerk angeboten wird. Bürgermeister Schulz war begeistert von dem, was er sah. „Es ist wirklich erstaunlich, was Erfenbach alles zu bieten hat. Dank der unermüdlichen Arbeit vieler engagierter Menschen finden hier Kunst, Kultur und Geschichte und kulinarische Angebote wunderbar zusammen, werden immer wieder schöne Anlässe gefunden, dies zu zelebrieren und zugänglich zu machen. Herzlichen Dank für den schönen Rundgang, ich komme gerne demnächst wieder!“
www.bachbahn-museum.de/
www.dieters-steine-bergmanns-sammlung.de
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Fotos: Stadt Kaiserslautern
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