Sankt Martin: Eine Geschichte voller Historie und Legenden
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(ak-o) Jeder von Deutschland über Österreich bis in die Schweiz kennt die bunten Laternenumzüge, die jedes Jahr im November durch die Straßen ziehen. Schulen und Kindergärten veranstalten diese Umzüge. Begleitet von einer Kapelle und einem als Sankt Martin verkleideten Reiter auf einem Pferd, ziehen die Kinder um die Häuser. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Fest? Wer war Sankt Martin?
Geboren als Martinus ca. 316 im heutigen Ungarn, wuchs Martin in Oberitalien auf, der Heimat seines Vaters. Er trat, wenn auch widerwillig, in den Militärdienst ein. Denn als Sohn eines römischen Offiziers war es ihm untersagt, sich diesem Dienst zu entziehen. Für viele die bekannteste Geschichte rund um Martin ist die der Mantelteilung. Diese geht zurück auf das Jahr 334. Der junge Soldat war im französischen Amiens stationiert. Genau hier kam es zu der Begegnung vor den Stadttoren mit einem Bettler. Für diesen armen Mann zerteilte Martin seinen Mantel mit dem Schwert und reichte ihm eine Hälfte.
Ein Ereignis mit Folgen
Das Zusammentreffen mit dem Bettler war es, das Martins Leben einen neuen Sinn geben sollte. In der Nacht darauf, so heißt es, habe der Soldat von dem Bettler geträumt und in ihm Jesus erkannt. Tief beeindruckt ließ sich der Soldat taufen und konnte nach 25 Jahren Dienst die Armee verlassen. Er wollte als Christ leben. Ein Schritt folgte nun dem anderen: Erst wurde Martin von Bischof Hilarius zum Priester geweiht. Anschließend zog er sich als Einsiedler in einen Wald zurück.
Das ungeliebte Bischofsamt
Das Bischofsamt wollte Martin nie. Er liebte seine kärgliche Einsamkeit im Wald. Doch als der Bischof von Tours 371 starb, stand für die Menschen in Tours eines fest: Martin sollte der nächste Bischof werden. Aus seinen Bemühungen, der Bischofsweihe zu entgehen, geht eine weitere Tradition hervor: die Martinsgans. Rund um das Fest werden in Familien und Restaurants Gänsegerichte zubereitet. Der Legende nach soll sich Martin in einem Gänsestall versteckt haben, um der Weihe zu entgehen. Doch die Gänse verrieten ihn durch ihr Geschnatter. Martin wurde entdeckt und letztlich zum Bischof geweiht.
Die Geschichte von Martin und dem Bettler ist wohl die bekannteste. Hierauf beruhen Brauchtum und Tradition rund um das Martinsfest, wie wir es heute kennen. Martin – ein barmherziger Mensch, der bis heute mit Freude, Gesang und Ritualen gefeiert wird.
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