Burg Trifels in Annweiler: Wo Geschichte lebendig wird
Im südlichen Pfälzerwald, dem Wasgau, liegt die beschauliche Kleinstadt Annweiler.
Als zweitälteste Stadt der Pfalz hat sie viel zu bieten: eine historische Altstadt, das beliebte Richard Löwenherz Fest (Das Fest fand seit 2019 leider nicht mehr statt) und natürlich die Burg Trifels.
Die Burg Trifels erhebt sich stolz auf dem 479 Meter hohen Sonnenberg über Annweiler. Die Spitze dieses Berges bildet einen imposanten, dreifach gespaltenen Felsen, was den Namen “Trifels” erklärt.
Die Burg Trifels: Eine Reise in die Vergangenheit
Historisch gesehen wurde die Burg erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1081 erwähnt. Sie befand sich im Besitz des Adeligen Diemar, der durch Heirat mit einer Nichte von Kaiser Heinrich IV. in den Besitz der Burg gelangte. Als Diemar sich später ins Kloster zurückzog, übergab er den Trifels an König Hermann von Salm.
Später, im Jahr 1112, entstand ein Erbstreit um die Burg zwischen Kaiser Heinrich V. und dem Erzbischof Adalbert von Saarbrücken, der zu diesem Zeitpunkt die Burg besaß. Letztlich musste Adalbert den Trifels dem Kaiser übergeben und wurde daraufhin von ihm inhaftiert.
Ebenfalls ein Gefangener auf der Burg Trifels war Richard Löwenherz. Er wurde auf der Heimreise von Wien gefangen genommen und 1193 Kaiser Heinrich VI ausgeliefert. Daraufhin wurde er für einige Zeit in der Burg Trifels eingesperrt. Zwei Jahre nach seiner Gefangennahme durch Heinrich VI wurde er gegen ein Lösegeld freigelassen.
Wer war Richard Löwenherz?
Richard Löwenherz, mit vollem Namen Richard I., war ein englischer König, der von 1189 bis 1199 regierte. Er war ein bedeutender Herrscher des Mittelalters und ist heute vor allem für seine Rolle im Dritten Kreuzzug und seinen Ruf als tapferer Ritter und Krieger bekannt.
Die Burg erlangte auch Bekanntheit, weil zwischen 1125 und 1298 mehrmals die berühmten Reichskleinodien – die Krone, das Zepter und der Reichsapfel – auf der Burg aufbewahrt wurden. In dieser Epoche spielte die Reichsburg durch zahlreiche historische Ereignisse eine zentrale Rolle, verlor jedoch im 13. Jahrhundert allmählich an Bedeutung. In den folgenden Jahrhunderten wechselte die Burg mehrfach den Besitzer, bis sie schließlich 1410 an das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken überging.
Im Jahre 1602 wurde die Burg durch einen Blitzschlag zerstört, woraufhin sie aufgegeben und als Steinbruch genutzt wurde.
Wiederaufbau der Burg
Erst 1841 wurde die Burg durch das Königreich Bayern wieder aufgebaut.
Seitdem befand sich die Burg im ständigen Wandel. Es gab Ausgrabungen, Neu- und auch Umbauten sowie Sanierungen bis ins Jahr 1974.
Im Laufe der Jahrhunderte hat Burg Trifels verschiedene Phasen von Verfall und Wiederaufbau durchlebt, wobei ihre Restaurierungsgeschichte interessant und vielfältig ist.
Einige Restaurierungsarbeiten an Burg Trifels begannen im späten 19. Jahrhundert und setzten sich im 20. Jahrhundert fort. Hier sind einige wichtige Aspekte der Restaurierung:
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Historische Kontextualisierung: Die Restaurierung von Burg Trifels berücksichtigt den historischen Kontext der Burg und versucht, ihre ursprünglichen Strukturen und architektonischen Merkmale zu bewahren. Dies erfordert eine gründliche Untersuchung der Baugeschichte und des ursprünglichen Designs.
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Schadensbewertung und Reparatur: Im Laufe der Jahrhunderte erlitt die Burg erhebliche Schäden durch Witterungseinflüsse, Kriege und Vernachlässigung. Restaurierungsexperten mussten den Grad der Schäden beurteilen und geeignete Reparaturmethoden entwickeln, um die Stabilität der Burg zu gewährleisten.
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Materialien und Technologien: Die Restauratoren verwenden traditionelle Materialien und Techniken, um die Authentizität der Burg zu bewahren. Dies umfasst die Verwendung von Natursteinen, Kalkmörtel und anderen traditionellen Baumaterialien sowie handwerkliche Techniken, die im Mittelalter üblich waren.
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Nachhaltigkeit und Besucherzugang: Neben der strukturellen Restaurierung wurde auch darauf geachtet, die Burg für Besucher zugänglich und sicher zu machen. Dies beinhaltet die Einrichtung von sicheren Wegen, Treppen und Geländern sowie die Integration moderner Sicherheitsmaßnahmen, ohne den historischen Charakter der Burg zu beeinträchtigen.
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Kulturelle Bedeutung: Die Restaurierung von Burg Trifels zielt darauf ab, ihre kulturelle und historische Bedeutung zu bewahren. Die Burg war im Mittelalter ein wichtiger Ort für die Verwahrung der Reichskleinodien und spielte eine Rolle in den Legenden um Richard Löwenherz. Die Restaurierungsarbeiten ermöglichen es, diese historische Verbindung zu pflegen und für zukünftige Generationen zugänglich zu machen.
Insgesamt ist die Restaurierung der Burg Trifels ein fortlaufender Prozess, der sorgfältige Planung und Ausführung erfordert, um das reiche Erbe der Burg zu bewahren und gleichzeitig ihre Stabilität und Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit zu gewährleisten.
Panorama-Aussichten und Naturschönheit
Die Lage der Burg Trifels ist nicht nur historisch bedeutsam, sondern auch landschaftlich atemberaubend. Von den Burgmauern aus erstreckt sich ein malerisches Panorama über die Hügel des Pfälzerwaldes und die umliegenden Dörfer. Ein Spaziergang durch die umgebenden Wälder und Wege eröffnet Naturfreunden die Möglichkeit, die Schönheit der Region in vollen Zügen zu genießen.
Rund um die Burg gibt es viel zu entdecken: Schöne Landschaften, beeindruckende Felsformationen, spannende Wanderrouten und romantische Dörfer. Außerdem werden die Felsen unter der Burg von Sportkletterern genutzt.
Kein Wunder also, dass die Burg Trifels mit über 100.000 Besuchern jährlich eine der beliebtesten Touristenattraktionen der Pfalz ist.
Anreise und Praktisches
Die Anreise zur Burg Trifels ist unkompliziert, und Annweiler am Trifels ist gut über Straßen und öffentliche Verkehrsmittel erreichbar. Die Burg selbst bietet Einrichtungen wie Parkplätze, Cafés und Souvenirläden, um den Besuch angenehm zu gestalten.
Öffnungszeiten
01. Februar – 14. März
Samstag, Sonntag und Feiertage
10 – 17 Uhr (letzter Einlass 16 Uhr)
15. März – 31. Oktober
Dienstag – Sonntag und Feiertage
10 – 18 Uhr (letzter Einlass 17 Uhr)
November
Samstag, Sonntag und Feiertage
10 – 17 Uhr (letzter Einlass 16 Uhr)
Dezember und Januar geschlossen
Eintrittspreise
Einzelpersonen
4,50 € Erwachsene
3,50 € Erwachsene, ermäßigt
2,50 € Kinder und Jugendliche
Familien
4,50 € Familienkarte 1 (1 Erwachsener und Kinder)
9,00 € Familienkarte 2 (2 Erwachsener und Kinder)
Gruppen (ab 10 Personen)
4,00 € Erwachsene, Preis pro Person
2,00 € Kinder und Jugendliche, Preis pro Person
2,00 € Schülergruppen, Preis pro Person
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